NNK Šid Serbien
Fundraising on behalf of No Name Kitchen
Fundraising on behalf of No Name Kitchen
1.945 €
Raised
34
Donations
2.200 €
Goal
Liebe Freund*innen, Familie und Unterstützer*innen,
wir sind Freiwillige der Organisation No Name Kitchen in Šid, einer kleinen serbischen Stadt an der europäischen Außengrenze. Hier treffen wir viele Menschen auf der Flucht entlang der Balkanroute, auf der sie unmenschlichen und lebensgefährlichen Strapazen ausgesetzt sind.
Diese Situation bedarf internationaler politischer Veränderungen - und bis dahin eine Verbesserung der momentanen Lage vor Ort. Um dieser nicht tatenlos zuzusehen, fahren wir täglich zu verschiedenen inoffiziellen Camps ("Squats"), und verteilen je nach Bedarf Lebensmittel, Kleidung und Hygieneprodukte.
Für unsere sogenannten "Distros" (Ausgaben) benötigen wir ein Auto, um an die abgelegenen Squats zu kommen, nun steht es leider schon seit drei Wochen in der Werkstatt. Wir haben uns entschieden, in der Zwischenzeit ein Auto zu mieten, um unsere Arbeit fortführen zu können. Dieses ist für die matschigen Wege nicht robust genug, sodass wir Ersatzdecken und Wasserkanister zu Fuß transportieren müssen. Duschen, ohne die z.B. Krätzebehandlungen unmöglich sind, fallen komplett aus. Die Automiete und Reparatur können von unserem normalen Budget leider nicht komplett aufgefangen werden.
Die ärztliche Versorgung in den staatlichen Lagern lässt zu wünschen übrig (z.B. geben Ärzt*innen lediglich verschreibungsfreie Medikamente aus) und in den serbischen Krankenhäusern werden people on the move (POM) meist nur bei lebensbedrohlichen Notfällen aufgenommen. Deshalb versuchen wir neben Erster Hilfe auch die Kosten für weitere medizinische Behandlungen zu übernehmen. Diese Woche haben sich mehrere von schweren Zahnschmerzen Betroffene bei uns gemeldet, für deren Transport zu den Zahnarztterminen und deren Behandlung wir aufgekommen sind.
Unsere serbischen Verkaufskünste reichen gerade so aus, um auf dem kleinen Flohmarkt in der Stadt einige Dinge zu verscherbeln. So finanzieren wir Unterwäsche und Rasierer, die im Budget nicht vorgesehen sind. Für die Behandlung von weiteren Verletzungen und Erkrankungen reichen diese kargen Nebeneinkünfte jedoch nicht aus. Und da die vielen Arztbesuche im Mai unser Portemonnaie jetzt schon erleichtert haben, bitten wir euch dieses wieder etwas aufzufüllen. Jeder Betrag ist wertvoll.
Zudem kommt es an den EU-Außengrenzen immer wieder zu Push-backs: people on the move werden durch die Grenzpolizei mit Gewalt zurückgedrängt und ihre Handys werden zerstört. Dabei werden sie oft so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Heilung der physischen Verletzungen dauert meist schon sehr lange - und ohne sicheren Aufenthaltsort, der es den POM erlaubt zur Ruhe zu kommen, besteht kaum Aussicht, auch die psychologischen Schäden ausreichend zu behandeln, die durch die europäische Praxis des Push-backs zugefügt werden.
Stellen wir uns gemeinsam den unmenschlichen Auswirkungen der europäischen Grenzpraktiken entgegen!