Lena and Stefanie Heinzl Risse
Fundraising on behalf of No Name Kitchen
Fundraising on behalf of No Name Kitchen
2.270 €
Raised
24
Donations
2.000 €
Goal
Liebe Familie, liebe Freund:innen!
Einen Monat haben wir mit NNK in Šid als "Medical Focal Point" an der serbisch-kroatischen Grenze verbracht. Viele haben sich und uns gefragt, was NNK eigentlich ist und wie unser Alltag aussah. Dieser Text und unser kleines Video sollen euch einen Einblick geben und euch zeigen, warum wir es richtig und wichtig finden, NNK mit unserem Fundraising zu unterstützen.
Was steckt hinter NNK?
NNK steht für No Name Kitchen. Die spanische Non-Governmental-Organisation unterstützt unter anderem in Serbien Menschen auf der Flucht, die sich nicht in den offiziellen Lagern aufhalten, sondern unter schwierigsten Bedingungen in Zeltstätten im Wald oder in Baracken leben. Die Unterstützung beinhaltet konkret die Versorgung mit Trinkwasser, Nahrung, Kleidung, medizinischer Hilfe und psychologischem Support. Außerdem dokumentiert NNK als Mitglied des Border Violence Monitoring Network gewaltsame Pushbacks und Zugriffe der Polizei und erstattet Bericht an die EU.
Warum Šid?
Auf der Balkanroute passieren viele Menschen auf der Flucht Serbien, die versuchen durch Kroatien weiter in die EU zu gelangen. Die Flüchtenden in Šid kommen überwiegend aus Afghanistan und Pakistan und sind oft schon seit mehreren Jahren auf der Flucht in der Hoffnung auf Asyl und Schutz in der EU. Häufig sind sie auf ihrem Weg alleine - und minderjährig. Das Leben auf der Flucht hinterlässt physische und psychische Spuren. Darüber hinaus sind auch in Šid die Lebensbedingungen prekär: Leben in Zelten ohne Zugang zu Wasser, Strom und sonstiger Versorgung. Der regelmäßige Kontakt zu Familie und Freund:innen ist oft schwierig und die Zukunft ungewiss.
Was macht NNK in Šid?
NNK ist in Šid die einzige NGO vor Ort, welche die Flüchtenden unterstützt. Täglich fahren wir in die Zeltlager, um Hilfsgüter vorbeizubringen und Zeit mit den Menschen zu verbringen. Dafür kaufen wir Nahrungsmittel ein und bereiten Essensboxen vor. Außerdem packen wir Kleidungspakete und waschen die Kleidung der Menschen auf der Flucht. Auch eine mobile Dusche, der Erste-Hilfe-Koffer, Powerbanks und große Kanister mit Trinkwasser werden täglich vorbereitet.
Nach der Verteilung der Hilfsgüter bleiben wir noch einige Zeit in den Camps, um ins Gespräch zu kommen, zuzuhören, gemeinsam zu spielen, zu tanzen oder Musik zu hören. Einige der Freiwilligen haben die spezifische Aufgabe, im Gespräch mit Betroffenen Fälle von Gewalt durch die Polizei zu dokumentieren. Da es in Šid keinen Grenzzaun gibt, findet Gewalt meist in Form von Stockschlägen und Hundebissen statt. Außerdem kommt es häufig vor, dass das Hab und Gut, vor allem die Handys und Kleidung der Menschen auf der Flucht zerstört werden, um sie am Vorankommen zu hindern.
Was macht der Medical Focal Point?
Unsere spezielle Aufgabe innerhalb des Teams: die medizinische Versorgung der Menschen auf der Flucht. Vor Ort versorgen wir Wunden und andere Verletzungen, die oft Folge von langen Fußmärschen oder Polizeigewalt sind. Täglich begegnen uns außerdem Fälle von Krätze, Magen-Darm-Erkrankungen und anderen Infekten. Häufig leiden die Flüchtenden außerdem unter Rücken- und Muskelschmerzen sowie Zahnproblemen. Ein weiteres wichtiges Thema sind depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden. Wenn eine spezielle medizinische Behandlung nötig ist, begleiten wir die Flüchtenden in die Klinik oder die Praxis. Die Behandlungskosten übernimmt NNK.
Warum das Fundraising?
Die Zeit in Šid hat uns sehr bewegt. Täglich machen sich Menschen - in unserem Alter oder jünger - auf den Weg und begeben sich in Lebensgefahr, um Gewalt, Verfolgung und Hoffnungslosigkeit in ihrer Heimat zu entkommen. Dabei sind sie auf der Suche nach Sicherheit nicht nur körperlichen Strapazen und klimatischen Extremen, sondern auch Polizeigewalt und -willkür ausgesetzt. In einem System ohne Solidarität und sichere Fluchtrouten macht NNK für diese Menschen täglich einen Unterschied. Durch die Versorgung mit dem Grundlegendsten versucht NNK die Flucht ein wenig sicherer zu machen. Außerdem will NNK Aufmerksamkeit erregen für die Verletzung ihrer Menschenrechten, die Flüchtende täglich an der EU-Außengrenze erfahren.
Die Arbeit von NNK basiert auf Spendengeldern. Mit unserem Fundraising wollen wir diese wichtige Arbeit auch nach unserer Zeit vor Ort unterstützen.
Unser Ziel: 2000 Euro für das Projekt in Šid. Unter "Actions in Šid" könnt ihr auswählen, ob das gespendete Geld in Lebensmittel&Kleidung, Erste Hilfe oder die Instandhaltung des NNK-Fahrzeuges ("Van for Distros", monatlich ein großer Kostenpunkt) investiert werden soll.
Wie ihr wahrscheinlich wisst, haben wir beide im Sommer Geburtstag und wünschen uns statt großer Wunderböcke eine Spende für das Fundraising.
Also lasst euch nicht lumpen und unterstützt Menschen auf der Flucht mit eurer Spende!
Wir grüßen und drücken euch,
Lena und Stef
Hier geht es zu unserem Video mit Eindrücken aus unserer Zeit in Serbien:
Falls ihr noch mehr erfahren wollt:
Hier geht’s zu No Name Kitchen: https://www.nonamekitchen.org/ oder
https://www.facebook.com/NoNameKitchenBelgrade
Hier der Violence Report 2020: Black Book of Pushbacks
Hier lernt ihr mehr über das Border Violence Monitoring Network: https://www.borderviolence.eu/
Oder schaut euch auch das folgende Video und den Spendenaufruf von NNK an ↓↓↓